Theophilos
von Antiochia (2. Jahrhundert)
Bischof von Antiochia,
welcher - so wird überliefert - als sechster Nachfolger des Petrus
auf dem Bischofsstuhl von Antiochia gesessen haben soll.
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3. Die Gestalt Gottes zu beschreiben, ist unmöglich
Du wirst nun zu mir sagen: »Beschreibe mir du, der
du siehst, die Gestalt Gottes!«
Höre, o Mensch: die Gestalt Gottes
ist unaussprechbar, unerklärbar und für leibliche Augen unsichtbar.
Seine Herrlichkeit ist unfaßbar, seine Größe unbegreifbar,
seine Hoheit dem Denken unerreichbar; seine Stärke unermeßlich, seine
Weisheit unvergleichlich, seine Güte unnachahmlich, sein herrliches Wirken
unbeschreiblich.
Denn nenne ich ihn Licht, so nenne ich ein Geschöpf von ihm;
nenne ich ihn Wort, so nenne ich das Prinzip von ihm ;
nenne ich ihn Vernunft, so nenne ich sein Denken;
nenne ich ihn Geist, so nenne ich seinen Odem;
nenne ich ihn Weisheit, so nenne ich ein Erzeugnis von ihm;
nenne ich ihn Kraft, so nenne ich seine Stärke;
nenne ich ihn Macht, so nenne ich seine Wirksamkeit;
nenne ich ihn Vorsehung, so nenne ich seine Güte;
nenne ich ihn Herrschaft, so nenne ich seine Herrlichkeit;
nenne ich ihn Herrn, so nenne ich ihn Schöpfer;
nenne ich ihn Richter, so nenne ich ihn gerecht;
nenne ich ihn Vater, so nenne ich ihn den Liebevollen;
nenne ich ihn Feuer, so nenne ich seinen Zorn.
Wird also Gott zornig? wirst du nun
zu mir sagen. Allerdings! Er zürnet denen, die Übles tun, gütig
aber, gnädig und erbarmungsvoll ist er gegen die, so ihn lieben und fürchten;
denn er ist der Lehrmeister der Frommen und der Vater der Gerechten, aber der
Richter und Rächer der Gottlosen.
Aus: Apologeten,
Frühchristliche - Theophilus von Antiochien an Autolykus (Ad Autolycum)