Charles Haddon Spurgeon (1834 - 1892)
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Englischer
Prediger, der als 15-Jähriger zufälligerweise die Predigt
eines Laienpredigers hörte, die in ihm einen tiefen Glauben zu
Christus erweckte. Danach begann er die Bibel zu studieren und ließ sich im Jahre 1850 in einer Baptistengemeinde taufen. Er begann als Gemeindepastor in Worterbeach unter großem Zulauf und mit außergewöhnlichem Erfolg zu predigen, so dass er sich schon früh zum größten Prediger Englands entwickelte . Zunächst predigte Spurgeon in ganz gewöhnlichen
Sälen und Vergnügungsstätten. Weil aber bald kein Saal mehr
Platz für alle Zuhörer bot, bauten seine Freunde das »Tabernakel« in London mit 5500 Sitzplätzen, in das manches Mal bis zu 10.000 Zuhörer kamen. 1874 gründete er ein Predigerseminar,
in dem 742 Prediger ausgebildet wurden. Folgende Textabschnitte, in denen
sich seine mitreißende Rednergabe nicht verleugnen lässt, stammen
aus Vorlesungen, die er in seinem Priesterseminar gehalten hat und aus Vorträgen
bei Pastoralkonferenzen. Siehe auch Wikipedia und Kirchenlexikon |
Inhaltsverzeichnis
Der
Auftrag der Predigt
Wir haben einen gewissen Glauben zu predigen, meine Brüder, und sind mit
einem gewissen Auftrag von Gott gesandt. Es ist uns die Zusammensetzung der
Botschaft nicht überlassen. Wir werden nicht von
unserem Herrn mit einem allgemeinen Auftrage ausgesandt, welcher etwa so lautet:
»Predigt, was euch ins Herz oder in den Kopf kommt,
haltet Schritt mit der Zeit, sagt den Leuten, was sie gerne hören, so werden
sie selig werden«.
Wahrlich, so lesen wir nicht. Es ist etwas Bestimmtes
in der Bibel. Sie ist kein Wachsklumpen, den man beliebig formen, oder ein Stück
Tuch, das man nach der augenblicklichen Mode zuschneiden kann. Eure großen
Denker betrachten augenscheinlich die Schrift wie einen Buchstabenkasten, mit
dem sie spielen und machen können, was ihnen beliebt, oder als eine Zauberflasche,
aus welcher sie gießen können, was sie wollen, vom
Atheismus an bis zum Spiritualismus.
Ich bin zu altmodisch, um vor dieser Theorie niederzufallen und sie anzubeten. Mir sagt die Bibel etwas – etwas Gewisses - , nicht mit
»wenn« und »aber«,
»vielleicht« und »kann
sein« und so vielen Mutmaßungen dahinter, dass zuletzt
doch nichts Gewisses bleibt, sondern sie offenbart mir eine unfehlbare Tatsache,
welche geglaubt werden will, deren Gegenteil tödlicher
Irrtum ist, welcher von dem Vater der Lügen ausgeht.
Wenn wir daher glauben, dass es etwas dergleichen gibt, was Wahrheit, und etwas dergleichen gibt, was Lüge ist, dass die Bibel Wahrheiten enthält und das Evangelium aus etwas
Bestimmtem besteht, welches die Menschen glauben müssen, so geziemt es
uns, sehr entschieden zu sein in bezug auf das, was wir lehren, und dies auf
eine entschiedene Weise zu lehren. Wir haben es mit Menschen
zu tun, welche entweder gerettet oder verloren werden, und sie werden sicherlich
nicht durch Irrlehren gerettet werden.
Wir haben es mit Gott zu tun, dessen Diener wir sind, und er wird nicht dadurch
geehrt werden, das wir Unwahrheiten lehren; auch wird er uns keinen Lohn geben
und sagen: »Ei du frommer und getreuer Knecht, du
hast das Evangelium so geschickt entstellt wie nur irgendein lebender Mensch,
der vor dir gewesen ist«. Wir befinden uns in einer sehr feierlichen
und sollten deshalb den alten Geist des Micha haben,
welcher sagte: »So wahr der Herr mein Gott lebt,
vor dem ich stehe, was der Herr sagen wird, das will ich reden«.
Weder mehr noch weniger als Gottes Wort sind wir berufen zu sagen, und
wir haben dies Wort auf eine solche Weise zu verkündigen, dass die Menschenkinder
die Überzeugung gewinnen können, dass, was sie auch davon denken mögen,
wir glauben Gott und lassen uns in unserem Vertrauen
auf Ihn nicht erschüttern.
… Wären wir mit der Abfassung des Evangeliums betraut gewesen , so
hätten wir dasselbe vielleicht ändern können, um es dem Geschmack
dieses bescheidenen Jahrhunderts anzupassen, aber da wir nicht das sind, sondern
nur die gute Wahrheit wiederzugeben haben, so dürfen
wir nicht über ihren Inhalt hinausgehen.
Was uns von Gott gelehrt, das lehren wir; tun wir
das nicht, so eignen wir uns nicht für unsere Stellung. Wenn
ich ein Dienstmädchen mit einer Bestellung ausschicke und sie verändert
diese auf eigene Hand, so legt sie vielleicht einen ganz anderen Sinn in dieselbe
hinein und wird die Verantwortlichkeit dafür tragen müssen. Ich werde
sie nicht lange in meinem Dienst behalten, denn ich brauche eine Dienerin, welche
das, was ich ihr sage, so genau wie möglich, Wort für Wort ausrichtet,
und dann bin ich für die Bestellung verantwortlich, nicht sie. Würde
ihr jemand um deswillen, was sie gesagt hat, zürnen, so wäre er sehr
ungerecht; mit mir möge er hadern, nicht mit der Person, welche ich als
meinen Mund benutzt habe.
Wer das Wort Gottes hat, der rede es getreulich,
und dann braucht er Widersachern keine andre Antwort
zu geben als: »So spricht der Herr«.
Die ist also die Sache, in welcher wir entschieden sein müssen. S.40-42
Aus: Charles Haddon Spurgeon, Vorlesungen in meinem Priesterseminar
Enthalten in: Das teure Predigtamt. Gebete und Weisungen für den Dienst
am Wort aus dem Schatz der Kirche. Im Furche-Verlag Berlin
Klare
Lehre
Gegenwärtig ist große Notwendigkeit vorhanden, viel Licht zu geben,
denn ein eifriger Versuch wird gemacht, das Licht auszulöschen oder zu
trüben. Viele verbreiten nach allen Seiten hin Dunkelheit. Deshalb, Brüder, halten Sir das Licht brennend in Ihren Gemeinden,
halten Sie es brennend auf Ihren Kanzeln, und halten sie es denjenigen ins Gesicht,
welche die Finsternis lieben, weil sie ihre Zwecke begünstigt. Lehren Sie
die Leute alle Wahrheit, und lassen Sie nicht unsere unterscheidenden Lehren
verborgen bleiben! Es gibt Schafdiebe, welche in der Nacht kommen und mit unseren
Gemeindegliedern davonlaufen, weil diese nicht unsere Grundsätze kennen
. . .
Unsere Hörer haben eine allgemeine Vorstellung davon, aber nicht genug,
um sie vor Betrügern zu schützen. Wir sind umringt nicht nur von Ungläubigen,
sondern auch von gewissen Brüdern, welche die Schwachen verschlingen. Lassen
Sie Ihre Kinder nicht hinausgehen ohne die Schutzwache heiliger Kenntnis, denn
es gibt Verführer, die sie missleiten werden, wenn sie können . .
.
Wenn Sie Ihre Gemeindeglieder verlieren, so lassen Sie es im Lichte des Tages
sein und nicht durch ihre Unwissenheit. Diese Menschendiebe
verblenden schwache Augen durch Blitze der Neuheit und verdrehen schwache Köpfe
durch wunderbare Entdeckungen und erfreuliche Lehren, welche alle auf Zertrennung
und Bitterkeit und Erhöhung ihrer eigenen Sekte abzielen. Halten
Sie das Licht der Wahrheit brennend, und Diebe werden es nicht wagen, Ihr Haus
zu plündern.
O dass wir eine Kirche hätten von solchen, die an Jesum glauben und wissen,
warum sie an ihn glauben; Leute, welche die Bibel glauben und wissen, was sie
enthält; welche die Lehren der Gnade glauben und die Tragweite dieser Wahrheiten
kennen; die wissen, wo sie sind und was sie sind, und die deshalb im
Lichte wohnen und nicht von dem Fürsten der
Finsternis betrogen werden können . . .
Lassen Sie viel Lehre in Ihren Predigten sein. S.44f.
Aus: Charles Haddon Spurgeon, Vorträge bei Pastoralkonferenzen
Enthalten in: Das teure Predigtamt. Gebete und Weisungen für den Dienst
am Wort aus dem Schatz der Kirche. Im Furche-Verlag Berlin
Unsere
Waffe ist Predigen
Wir haben nur ein Heilmittel: Jesum Christum predigen,
und lassen Sie uns dies immer mehr und mehr tun. Am Wege, im Zimmer, im Theater, überall, allenthalben lassen Sie uns Christum predigen. Schreiben Sie Bücher,
wenn Sie wollen, und tun Sie alles andere, was in ihrer Macht liegt; aber wenn
Sie auch anderes nicht tun können, predigen Sie Christum. Wenn Sie nicht
immer Ihre Gemeindeglieder besuchen (obwohl ich Gott bitte,
dass Sie in dieser Hinsicht nicht tadelswert sein möchten), so predigen
Sie doch.
Der Teufel kann die Predigt des Evangeliums nicht vertragen, nichts ärgert
ihn so sehr als das Predigen. Predigen ist unsere große Waffe, brauchen
Sie diese immerwährend. Die Predigt ist des Herrn Mauerbrecher, womit die
Mauern des alten Babylon in ihren Fundamenten erschüttert werden. Arbeiten
Sie damit weiter, Brüder, arbeiten Sie weiter. Predigen Sie, predigen,
predigen, predigen Sie, bis Sie nicht mehr predigen können, und dann gehen
sie hinauf, um das Lob Ihres Gottes im Himmel zu singen und den Engeln zu verkündigen
die Wunder der erlösenden Liebe. S.38f.
Aus: Charles Haddon Spurgeon, Vorträge auf Pastoralkonferenzen
Enthalten in: Das teure Predigtamt. Gebete und Weisungen für den Dienst
am Wort aus dem Schatz der Kirche. Im Furche-Verlag Berlin
Ein Pastor
ohne Sorgen?
Es wäre furchtbar, ein Pastor ohne Sorgen zu sein; ich spreche zu keinem
solchen, wie ich so glücklich bin zu glauben; aber ich spreche zu einigen,
die als Pastoren überladen mit Sorgen und überbürdet mit Schmerzen
sind. Vielleicht ist ihnen die Größe Ihrer Gemeinde oder noch wahrscheinlicher
die Kleinheit derselben eine tägliche Sorge. Verlangen Sie nicht, anders
als sorgenvoll zu sein. Der Hirte, der immer regelmäßig zu Bett gehen
kann und imstande ist zusagen:
»Ich habe nicht viel Sorge um meine Herde«,
ist kein beneidenswerter Mann. Er sagt kühl:
»Einige Lämmer starben letzten Winter; dergleichen
müssen wir erwarten. Es ist wahr, dass einige Schafe Hungers starben; aber
wenn die Wiesen kein Gras haben, so kann ich das nicht ändern«.
Das ist die Art von Hirten, die verdienen vom nächsten
Wolf gefressen zu werden; aber der, welcher mit Jakob sprechen kann:
»Des Tages verschmachte ich vor Hitze und des Nachts
vor Frost«,
ist der wahre Hirte. Er ist in seiner Ruhe sehr
unregelmäßig; das einzig Regelmäßige bei ihm ist seine
Arbeit und seine Enttäuschung, und doch macht der
Glaube ihn zu einem glücklichen Mann. Wenn
Sie als Pastor sehr schwach werden und Ihr Amt Sie ganz niederdrückt, beklagen
Sie nicht solche Schwäche, denn dann werden Sie in Ihrer vollen Kraft sein; aber wenn Sie als Pastor stark sind und sagen:
»Ich meine, es ist eine leichte Sache, Pastor zu sein«,
so mögen Sie sich darauf verlassen, dass Sie schwach
sind. S.78f.
Aus: Charles Haddon Spurgeon, Vorträge auf Pastoralkonferenzen
Enthalten in: Das teure Predigtamt. Gebete und Weisungen für den Dienst
am Wort aus dem Schatz der Kirche. Im Furche-Verlag Berlin
Im
Tal der Todesschatten
Wenn man fragt, warum die Knechte des Königs Jesu das Tal der Todesschatten
so oft durchschreiten müssen, so liegt die Antwort nahe. Alles dies soll
dazu dienen, die Methode, mit der der Herr wirkt, ans Licht zu stellen, und
die sich in die Worte zusammenfassen lässt:
»Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch
meinen Geist geschehen, spricht der Herr«.
Werkzeuge sollen gebraucht werden, aber die Schwachheit, die sie in sich selbst
besitzen, soll dabei deutlich offenbar werden; der Ruhm soll nicht zwischen
dem Herrn und einem andern geteilt, die Ehre ihm, der alles wirkt, nicht geschmälert
werden. Der Mensch soll erst alles Eignen entleert und
dann mit dem Heiligen Geist erfüllt werden. Er soll fühlen, dass er ein dürres Blatt ist, welches der Wind
verweht, und dann gekräftigt zu einer ehernen Mauer
wider die Feinde der Wahrheit werden. Stolz abzuwenden von dem Arbeiter,
ist sehr schwer.
Ununterbrochener Erfolg und unverwelkliche Freude darüber würde mehr
sein, als unsere schwachen Hände tragen können. Unser Wein muss mit
Wasser vermischt werden, damit er uns nicht den Verstand verwirrt. Ich
bin ein Zeuge für die Tatsache, dass diejenigen, die der Herr öffentlich
ehrt, meistens eine geheime Züchtigung zu erdulden oder ein besonders schweres
Kreuz zu tragen haben, damit sie sich ja nicht erheben und in des Teufels Strick
fallen.
Wie häufig nennt der Herr den Hesekiel »Menschenkind«.
Mitten in seinem Fluge in den unaussprechlichen
Glanz, gerade da er Kraft empfängt, mit ungetrübtem
Auge in die große Herrlichkeit des Herrn zu schauen, trifft das Wort »Menschenkind«
sein Ohr und ernüchtert das Herz, das sonst von der ihm
erwiesenen Ehre berauscht worden wäre. Solche demütigenden, aber heilsamen
Botschaften flüstern uns unsere Perioden der Niedergeschlagenheit ins Ohr;
sie tun uns in nicht missverstehender Weise kund, dass wir nur schwache, hinfällige,
leicht ermattende Menschenkinder sind.
Durch alle Demütigungen seiner Knechte wird
Gott verherrlicht, denn sie werden dadurch gedrungen, ihn zu erheben,
wenn er sie wieder auf ihre Füße stellt; und selbst wenn sie im Staube
darniederliegen, bringt ihr Glaube ihm Preis und Ehre dar. Sie verkündigen
dann seine Treue mit um so fröhlicherem Munde und werden um so fester gegründet
in seiner Liebe. Solche gereifte Männer, wie etliche ältere Prediger
sind, hätten nimmerdar das werden können, was sie geworden sind, wenn
sie nicht von einem Gefäß ins andere gegossen worden wären und
gelernt hätten, ihre eigene Leere und die Nichtigkeit aller Dinge um sie
her zu erkennen.
Ehre sei Gott für den Feuerofen, den Hammer
und die Feile! Der Himmel wird um so mehr voll Wonne sein, wenn wir hienieden
mit Angst erfüllt worden sind, und die Erde wird um so besser bestellt
werden, wenn wir in der Trübsalsschule ausgebildet worden sind.
Weisheit lehrt uns, nicht erschrocken zu sein, wenn uns Seelenleiden treffen.
Haltet sie nicht für etwas Seltsames, sondern für einen Teil der gewöhnlichen
Predigererfahrungen!
Sollte euch Verzagtheit mit ungewöhnlicher Macht ergreifen, so glaubt nicht, dass es nun mit dem Segen eurer Wirksamkeit
zu Ende sei!
Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große
Belohnung hat!
Sollte euch der Feind schon den Fuß auf den
Hals setzen, so erwartet auch dann noch, dass ihr euch
wieder erheben und ihn niederwerfen werdet!
Werfet die Last der Gegenwart sowie auch die Sünde der Vergangenheit und
die Furcht vor der Zukunft auf den Herrn, der seine Heiligen nicht verlässt!
Seid mit der Kraft zufrieden, die ihr am heutigen Tage, ja in der gegenwärtigen
Stunde besitzet! Gebt nicht zu viel auf Stimmungen und Gefühle!
Legt mehr Wert auf ein Körnchen Glauben als auf eine ganze Tonne voll Aufregung! Traut auf Gott allein und
stützt euch nicht auf die Rohrstäbe menschlicher Hilfe! Wundert
euch nicht, wenn euch Freunde im Stich lassen; alles verlässt
uns in dieser Welt.
Erwartet keine Unwandelbarkeit in der menschlichen Natur;
auf Unbeständigkeit könnt ihr rechnen, ohne zu fürchten, dass
ihr euch darin täuschen werdet. Die Jünger Jesu verließen
ihn; erschreckt nicht, wenn eure Anhänger euch verlassen und andere Lehrer
aufsuchen; da sie nicht euer alles waren, als sie euch anhingen, so ist auch
jetzt nicht alles von euch gewichen, da sie fort sind. Dienet Gott mit eurer
ganzen Kraft, solange eure Lampe brennt, geht sie dann eine Zeitlang aus, so
habt ihr euch dann um so weniger vorzuwerfen. Seid es zufrieden, wenn ihr nichts
seid, denn das seid ihr auch wirklich! Wenn sich eure
eigene leere schmerzlich eurem Bewusstsein aufdrängt, so macht euch Vorwürfe
darüber, dass ihr euch je einbilden konntet, voll zu sein, es sei denn
im Herrn.
Legt wenig Wert auf Lohn in der Gegenwart; seid dankbar
für das Angeld auf dem Wege, aber erwartet die Belohnung der Freude jenseits!
Fahret fort, dem Herrn mit doppeltem Eifer zu dienen, wenn kein sichtbarer
Erfolg vor Augen liegt! Jeder Einfaltspinsel kann den schmalen Weg bei Tageslicht
verfolgen; aber des Glaubens Wunderweisheit macht
uns tüchtig, die rechte Richtung auch im Finstern mit untrüglicher
Genauigkeit einzuschlagen, weil wir unsere Hand in die unseres großen
Führers legen. Es mag noch rauhere Stürme geben, ehe wir das himmlische
Ziel erreichen, aber für alles ist Fürsorge getroffen von unserem
großen Bundeshaupt. Lasst uns nach keiner Seite hin von dem Pfade weichen,
den der Ruf des Herrn uns zu betreten gedrungen hat!
Lasst uns in gutem oder schlechten Wetter auf unserer
Warte, der Kanzel, stehen bleiben und den guten Kampf unseres Predigeramts kämpfen,
entschlossen dazu, wenn wir das Angesicht unseres Gottes nicht sehen können,
zu trauen unter dem Schatten seiner Flügel. S.92-95
Aus: Charles Haddon Spurgeon, Vorlesungen in meinem Priesterseminar
Enthalten in: Das teure Predigtamt. Gebete und Weisungen für den Dienst
am Wort aus dem Schatz der Kirche. Im Furche-Verlag Berlin
Fürchte
dich nicht!
Meine Brüder, hat euch der Herr wirklich zum Predigtamt verordnet, so habt
ihr alle Ursache, kühn und gefasst zu sein, denn vor wem hättet ihr
euch zu fürchten? Ihr habt eures Herrn Befehle mit
der Kraft, die er euch verleiht, auszurichten, und tut ihr nur das, so seid
ihr niemand als eurem himmlischen Meister, der kein harter Richter ist, dafür
verantwortlich. Ihr betretet nicht die Kanzel, um als Redner zu glänzen
oder um euren Zuhörern einen Ohrenschmaus zu bereiten;
ihr seid Himmelsboten und keine Menschenknechte. Denkt an die Worte des
Herrn zu Jeremias und fürchtet euch furchtsam
zu sein! »So begürte nun deine Lenden und mache
dich auf und rede zu ihnen alles, was ich dich heiße. Fürchte dich
nicht vor ihnen, dass ich dich nicht vor ihnen erschrecke«. S.110
Aus: Charles Haddon Spurgeon, Vorlesungen in meinem Priesterseminar
Enthalten in: Das teure Predigtamt. Gebete und Weisungen für den Dienst
am Wort aus dem Schatz der Kirche. Im Furche-Verlag Berlin