Nahtod-Erfahrung
Siehe auch Wikipedia

Als Nahtod-Erfahrung im engeren und eigentlichen Sinn, verstehe ich die Beschreibung des Erlebnis-Inhaltes, die eine bereits klinisch tote Person wärend ihrs Herzstillstande (außersinnlich) wahrnimmt und nach ihrer erfolgreichen Wiederbelebung (Reanimation) mehr oder weniger detailliert schildert. Gemeinsam ist vielen Erfahrungen, dass die herztode Person scheinbar ihren klinisch toten Körper verlässt, uber ihm schwebt und u. a. danach geau beschreiben kann, was die Ärzte während ihrer Wiederbelebungs-Maßnahmen getan und gesprochen haben. Dr. Moody gibt folgende Beispiele:

. . . Ich befand mich außerhalb meines Körpers, ganz ohne Zweifel. Ich konnte ihn da auf dem Operationstisch liegen sehen. Meine Seele war ausgetreten! Zunächst drückte mich all das furchtbar nieder, aber dann erschien dieses gewaltig helle Licht. Am Anfang war es wohl ein bißchen matt, aber dann schwoll es zu einem Riesenstrahl — es war einfach eine enorme Lichtfülle, mit einem großen hellen Scheinwerfer überhaupt nicht zu vergleichen, wirklich ungeheuer viel Licht. Außerdem strahlte es Wärme aus; ich konnte sie deutlich spüren. . . .

. . Ich schwebte die Diele hinunter und zur Tür hinaus, auf die mit einem Gitter umgebene Veranda. Da schien mir fast, als ob sich auf einmal ein Wölkchen oder, besser gesagt, ein rötlicher Nebel um mich erhob, und dann schwebte ich geradewegs durch das Gitter, so als ob es überhaupt nicht vorhanden wäre, und weiter hinauf in dieses reine, kristallklare Licht — ein leuchtendweißes Licht . Es war wunderschön und so hell, so strahlend, aber es tat den Augen nicht weh. So ein Licht kann man hier auf Erden überhaupt nicht beschreiben. Ich sah das Licht eigentlich nicht als Person an, aber es hat doch unzweifelhaft eine persönliche Individualität . Es ist ein Licht höchsten Verstehens und vollkommener Liebe . …

Anschließend werden mysteröse Lichterlebnisse geschildert, wobei das Lichtwesen offenbar indivduelles Bewusstsein hat und die sterbende Person telepathisch anspricht.
. . . Kurz nach seinem Erscheinen beginnt das Wesen , mit dem Sterbenden Verbindung aufzunehmen . […] Fast unverzüglich richtet das Wesen einen bestimmten Gedanken an den Menschen, in dessen Dasein es so unvermittelt eingetreten ist. Die Personen, mit denen ich (Dr, Moody) gesprochen habe, versuchten zumeist, diesen Gedanken als Frage zu formulieren. Dabei sind mir folgende Übersetzungen gegeben worden: «Bist du darauf vorbereitet, zu sterben?», «Bist du bereit, zu sterben?», «Was hast du in deinem Leben getan, das du mir jetzt vorweisen kannst?» und «Was hast du mit deinem Leben angefangen, das bestehen kann?» Auf den ersten Blick scheint es Sinnunterschiede zu geben zwischen den ersten beiden Formulierungen, die auf das «Vorbereitetsein» abheben, und dem zweiten Paar mit seiner Betonung des «Erreichten» . […]

Im Folgenden setzt das überirdische Wesen setzt eine Rückschau in Gang, in der es dem Sterbenden alle wesentlichen Ereignisse mit der Absicht vorführt, ihn zur Rückbesinnung auf sein Verhalten in seinem bisherigen Leben anzuregen:


Das erste Auftreten des Lichtwesens und seine prüfenden, ohne Worte gestellten Fragen leiten eine Szene von bestürzender Eindringlichkeit ein, während der das Wesen in einer Überschau dem Sterbenden das Panorama seines Lebens vorführt. Wie oftmals klar zutage tritt, sieht das Wesen das ganze Leben des Individuums ausgebreitet vor sich liegen und benötigt seinerseits keinerlei Information. Seine Absicht ist es allein, zur Rückbesinnung anzuregen.

Die Rückschau nun lässt sich am ehesten durch den Hinweis auf Erinnerungsbilder beschreiben, da diese ihr unter allen vertrauten Erscheinungen am nächsten stehen; andererseits weist sie jedoch Merkmale auf, die sie von jedem normalen Erinnerungsprozess abheben. Zunächst einmal läuft sie mit außerordentlicher Geschwindigkeit ab. In zeitlicher Hinsicht wird berichtet, dass die Bilder einander rasch und in chronologischer Ordnung folgen. Andere Zeugen wiederum können sich nicht erinnern, überhaupt eine zeitliche Reihenfolge wahrgenommen zu haben. Das Wiedererkennen ging blitzartig vor sich; alle erinnerten Geschehnisse erschienen gleichzeitig und konnten mit einem Blick des geistigen Auges erfasst werden. […]


Der Sinn der Rückschau scheint in erster Linie eine Art Eziehungsmaßnahme zu sein, in der das überirdische Wesen der sterbenden Person klar machen will, auf was es im Leben ankommt, nämlich Wissen zu erwerben und andere Menschen lieben zu lernen nach dem Motto »Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst«:

Von einigen Menschen wird das Ganze als erzieherische Bemühung durch das Lichtwesen betrachtet. Es habe sie, während die Bilder vor ihrem inneren Auge vorbeizogen, besonders auf die Bedeutung zweier Dinge im Leben hingewiesen: andere Menschen lieben zu lernen und Wissen zu erwerben . Wenden wir uns nun einem in dieser Hinsicht charakteristischen Bericht zu:

«Als das Licht erschien, sagte es als erstes zu mir: <Was hast du in deinem Leben getan, das du mir jetzt vorweisen kannst?> oder so ähnlich. Im selben Augenblick fingen die Rückblenden an. <Nanu, was ist denn jetzt?> dachte ich, als ich mich plötzlich in meine Kindheit zurückversetzt sah. Von da ab durchschritt ich dann praktisch jedes einzelne Jahr meines Lebens, von meiner frühen Kinderzeit bis zur Gegenwart. . . .

Nun werden einige Menschen sicherlich behaupten, dass die Natur dem Sterbenden seinen Übergang und Auflösung in einem (unterstellten) personalen Nichts durch Glücksgefühle versüßen will. Diese Spekulaton halte ich für völlig einfalls-, hoffnungs- und sinnlos, weil die geschilderten Ereignisse dafürviel zu einfallsreich, sinnmachend und Hoffnung spendend sind.

Siehe auch
Ätherleib, Doppelgänger, Seelenüberleben, Sterben, Tod, Dante,