Marcus Minucius Felix (um 220)

Altkirchlicher Verteidiger des christlichen Glaubens (Apologet), der aus Nordafrika stammte und zu Beginn des 3. Jahrhunderts in Rom als Rechtsanwalt tätig war. In seinem Dialog »Octavius« ( aus dem auch die folgende Textstelle stammt) setzt er sich - in sprachlich und philosophisch brillanter Weise - mit der römischen Bildungswelt auseinander.

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Octavius (Volltext)

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Die Echtheit des Glaubens
Auch die Gebrechlichkeit des Leibes tragen wir nicht wie eine Strafe, sondern nehmen sie zur Bewährung an. Die gläubige Seele zieht Kraft aus solchen Schwächen, und das Unglück pflegt eine Schule des Reifens zu sein. Schließlich würden die geistigen wie die leiblichen Kräfte erschlaffen, wenn nicht die Not sie zur Anstrengung triebe; die Gefahren erproben den Charakter. Bis zum Tode sollen wir unsern treuen Willen zeigen und überzeugt sein, dass nichts umsonst ist. Wie das »Gold durch Feuer geläutert wird«, so wird sich »die Echtheit eures Glaubens« unter Widrigkeiten und Prüfungen bewähren (1 Pet 1,6 f.). S.212
Aus: Otto Karrer, Jahrbuch der Seele . Aus der Weisheit der christlichen Jahrhunderte. Verlag Ars Sacra Josef Müller München