Arthur Koestler (1905 – 1983 Selbstmord)
Englischer Schriftsteller ungarisch-jüdischer Herkunft. Er studierte Naturwissenschaften, war 1926 in Palästina, danach Auslandskorrespondent im Nahen Osten, Paris und Berlin, 1932/33 in der UdSSR, 1931—37 Mitglied der KP, 1936/37 Korrespondent im Spanischen Bürgerkrieg, entfloh 1939 aus einem französischen Gefängnis, anschließend bei der Fremdenlegion und 1941/42 in der britischen Armee. Seine Berichte und Romane behandeln ethische und politische Probleme und Konflikte (Auseinandersetzung mit dem Kommunismus). In den späteren Jahren wandte er sich evolutionären, philosophischen und (para)psychologischen Fragen zu, in denen er das Welträtsel auf seine Art und Weise zu erhellen suchte. Eines seiner wesentlichen Leitmotive ist, dass die Welt und die belebte Natur hierarchisch aus Ganzheiten aufgebaut ist, die sich ihrerseits wiederum aus sogenannten »Holons« (Sub-Ganzheiten) zusammensetzen und sich so gegenseitig, wie »Puppen in der Puppe«, zu einem größeren Ganzen ergänzen (integrieren). Siehe auch Wikipedia |
Inhaltsverzeichnis
Differenzierung und Integration
Erforschung der paranormalen Phänomene
Ein Blick durchs Schlüsselloch
Differenzierung
und Integration
Die zunehmende Spezialisierung der Wissenschaften ähnelt der Verzweigung
der Arterien zu Kapillaren; die Aufeinanderfolge der Synthesen ähnelt dem
Zusammenfließen der Venen. «Der Zyklus, der so entsteht, lässt
die Geistesgeschichte als eine Aufeinanderfolge von Differenzierungen, Spezialisierungen
und Reintegrationen auf einer höheren Ebene erscheinen als ein Voranschreiten
von der ursprünglichen Einheit über die Vielfalt bis zu komplexeren
Strukturen der Einheit in der Vielfalt.» Dieser dualistische Aspekt in
der Geschichte der Wissenschaft spiegelt eine fundamentale Polarität in
der Natur selbst wider: Differenzierung und Integration. Im heranwachsenden
Embryo spezialisieren sich aufeinanderfolgende Zellgenerationen zu unterschiedlichen
Gewebearten, die sich schließlich zu Organen integrieren. Jedes Organ
hat die dualistische Eigenart, ein untergeordneter Teil und zugleich ein autonomes
Ganzes zu sein, das seine Funktion auch dann behält, wenn es auf einen
anderen Körper transplantiert wird. Das einzelne Individuum ist für
sich ein organisches Ganzes, aber zugleich ein Teil seiner Familie oder seines
Stammes. Jede soziale Gemeinschaft hat wiederum die Merkmale eines zusammengehörigen
Ganzen, aber auch die Merkmale eines von der Gemeinschaft oder der Nation abhängigen
Teils. Teile und Ganzheiten in einer absoluten Bedeutung existieren nirgendwo.
Der lebende Organismus und das soziale Gebilde sind keine Anhäufungen von
elementaren kleinsten Einheiten; sie sind vielschichtige, hierarchisch aufgebaute
Systeme von Sub-Ganzheiten, die sich ihrerseits in Sub-Ganzheiten einer niedrigeren
Ordnung auffächern, wie Puppen in der Puppe. Diese
Sub-Ganzheiten — oder «Holons», wie ich sie versuchsweise
genannt habe — haben, wie der römische Gott Janus, zwei Gesichter,
von denen das eine die unabhängigen Merkmale der Ganzheit und das andere
die abhängigen Merkmale des Teils aufweist. Jedes Holon muss
seine Autonomie bewahren und behaupten, sonst würde der Organismus seine
Struktur verlieren und sich in eine amorphe Masse auflösen. Gleichzeitig
aber muß das Holon den Ansprüchen des (bereits bestehenden oder in
der Entwicklung befindlichen) größeren Ganzen untergeordnet bleiben.
«Autonomie» bedeutet in diesem Zusammenhang. daß Organellen,
Zellen, Muskeln, Organe die ihnen eigentümlichen Rhythmen und Funktionsmuster
haben, die durch selbstregulierende Mechanismen unterstützt werden; und
daß sie dazu tendieren, auf ihren charakteristischen Aktivitätsstrukturen
zu beharren und sie zu behaupten. Diese selbstbehauptende Tendenz ist
ein fundamentales und universales Charakteristikum von Holons, das sich auf
jeder Stufe, von den Zellen bis zu den Individuen und den sozialen Gruppen,
manifestiert.
Auf der anderen Seite werden die Aktivitäten der Holons von Kontrollinstanzen
auf höheren Stufen der Hierarchie angeregt, gehemmt oder modifiziert. Das
Schrittmachersystem des Herzens wird von dem autonomen Nervensystem und von
Hormonen gesteuert; diese hängen ihrerseits von Befehlen aus bestimmten
Gehirnzentren ab, die in das automatische Funktionieren der untergeordneten
Zentren eingreifen und sie überlagern können. Somit besitzt die selbstbehauptende
Tendenz des Holons einen Gegenspieler in seiner integrativen Tendenz, die als Teil des größeren Ganzen wirkt.
Die Polarität dieser zwei Tendenzen (oder Potentiale) ist ein Phänomen,
das sich in allen Lebensbereichen wiederfinden läßt. In der Vielfalt
der sozialen Hierarchien manifestiert sich die selbstbehauptende Tendenz als
Egoismus, Cliquengeist, Nationalismus usw., die integrative Tendenz dagegen
als Altruismus, Bereitschaft zur Zusammenarbeit, Internationalismus —
allgemein gesprochen als Unterordnung unter die Interessen der nächsthöheren
Stufe in der Hierarchie. Die Stabilität der Organismen wie der gesellschaftlichen
Gruppierungen hängt von dem ausgewogenen Gleichgewicht zwischen den entgegengesetzten
Tendenzen ihrer Holons ab. Unter normalen Bedingungen befinden sich diese zwei
in einem dynamischen Gleichgewichtszustand. In Belastungssituationen zeigt der
angegriffene Teil eines Organismus die Tendenz, sich der regulierenden Kontrolle
des Ganzen zu entziehen. Das gleiche gilt für soziale Gruppen, die dazu
neigen, sich selbst zum Nachteil für das Ganze durchzusetzen. Und umgekehrt
kann das Ganze eine übertrieben strenge Kontrolle über die Teile ausüben,
so daß sie ihre Individualität einbüßen.
Diese fundamentale Polarität ist kein metaphysisches Postulat, sondern
eine direkte Ableitung aus dem dualistischen Wesen jeder stabilen biologischen
Einheit als ein souveränes Ganzes und als ein Teil, der von einem größeren
Ganzen abhängt. Die selbstbehauptenden Tendenzen der janusgesichtigen Holons
sind aus dem ersteren, seine integrativen Tendenzen aus dem letzteren abgeleitet.
Doch Janus herrscht auch in der unbelebten Natur. In der Quantenphysik erkennt
das Komplementaritätsprinzip den (subatomaren) Elementarteilchen ein dualistisches
Wesen zu — nämlich die Fähigkeit, sich einmal als Teilchen,
als kleines kompaktes Ganzes zu verhalten und ein andermal als Wellenfunktion
des unsubstantiellen Psi-Feldes aufzutreten. Im Universum wird die Stabilität
durch die Ausgewogenheit entgegengesetzter Kräfte gewährleistet: Bestimmte
Trägheits- und Zentrifugaltendenzen kennzeichnen die unabhängigen
Eigenschaften der Teile innerhalb der kosmischen Hierarchie, von den Galaxien
bis hinunter zu den Molekülen; wohingegen die zusammenhaltenden elektromagnetischen
oder Schwerkräfte den Teil an seinem Platz innerhalb des größeren
Ganzen festhalten.
Auf der Stufenleiter der Evolution der Organismen reichen die Manifestationen
der integrativen Tendenz von der Symbiose und Kolonienbildung bis zu den Bildungskräften
in Rudeln und in Herden, zu dem kooperativen Verhalten in Insektenstaaten und
schließlich bis hin zu den sexuellen Bindungen und sozialen Hierarchien
der Primaten und Menschen. Die selbstbehauptenden Tendenzen haben einen ähnlich
weiten Wirkungskreis: Pflanzen kämpfen um Licht und Raum, Tierarten um
ökologische Nischen, und innerhalb einer Tierart wird um Jagdreviere, Führungspositionen,
Paarungspartner und um Nahrung gekämpft.
Die Kräfte, durch die die fundamentale Polarität sich manifestiert,
sind auf jeder Stufe verschieden, doch weisen sie durch die gesamte Variationsskala
dieselbe Struktur auf. Die zwei Gesichter des Janus — eines als stolzes,
sich selbst behauptendes Ganzes, das andere als ein demütiger, integrierter
Teil — ergeben ein sehr vieldeutiges Symbolpaar. Es hat sicher einen weiteren
Geltungsbereich als das elementare Paar von Freud: Eros und Thanatos. Der Geschlechtstrieb
erscheint aus unserer Sicht nur als eine unter vielen anderen integrativen Kräften
in tierischen und menschlichen Gemeinschaften; während die Aggression und
der Zerstörungstrieb nicht als primäre Instinkte, sondern als pathologisches
Auffiackern der selbstbehauptenden Tendenzen in außergewöhnlichen
Belastungssituationen erscheinen. Eros und Thanatos treten auf der Bühne
der evolutionären Entwicklung erst relativ spät in Erscheinung: Bei
primitiven Kreaturen, die sich durch Spaltung oder Knospung vermehren, sind
Sexualität und Tod unbekannt. Das großartige Duett Eros—Thanatos
der Freudschen Metapsychologie stellt gewiß nicht die gesamte Oper dar. S. 121-125 [...]
Erforschung der paranormalen Phänomene
Man sagt, die Naturwissenschaft wisse immer mehr über immer weniger. Doch
gilt das nur für den sich ausdehnenden Prozeß der Spezialisierung.
Es wäre gleichermaßen berechtigt zu sagen, daß wir immer weniger
über immer mehr wissen. Das gilt für den gegenläufigen Prozeß
der Vereinheitlichung der Begriffe Masse und Energie, Teilchen und Welle zu
einem einzigen Gedankenfluß, der sich gleich einem Stromdelta majestätisch
in ein Meer von Abstraktionen ergießt — denn je exakter die Naturwissenschaft
Kenntnisse anhäuft, desto unverständlicher wurden die Symbole, die
sie verwenden mußte. Die Jagd nach den «Quarks» ähnelt
allmählich der Suche des Mystikers nach den Letzten Dingen. Es wird nun
deutlich, daß die Naturwissenschaft die glänzendste Leistung des
menschlichen Geistes ist — und seine quälendste Niederlage zugleich.
Seit Pico della Mirandola sind wir eine ganze Menge klüger geworden, aber
wir wissen nicht viel mehr darüber, was das alles zu bedeuten hat.
Aber wenn wir das erst einmal eingesehen haben, sind wir vielleicht empfänglicher
für die Phänomene um uns herum, an deren bisheriger Vernachlässigung
eine einseitige materialistische Orientierung schuld ist; dann spüren wir
vielleicht, wie sehr es durch die Ritzen des kausalen Denkgebäudes zieht,
können den koordinierten Ereignissen mehr Aufmerksamkeit schenken, die
paranormalen Phänomene in unsere Vorstellung vom Normalen einbauen und
erkennen, daß wir bisher im «Land der Blinden» gelebt haben.
Die Konsequenzen eines solchen Wandels im Bewußtsein sind nicht vorherzusehen,
und man kann nicht umhin, der wohlbedachten Aussage von Professor II. H. Price
zuzustimmen, daß nämlich die «Parapsychologie das bedeutendste
Forschungsgebiet ist, das der menschliche Geist jemals in Angriff genommen hat»;
daß sie wahrscheinlich «ein gänzlich neues Schlaglicht auf
das Wesen der menschlichen Persönlichkeit und auf ihre Stellung im Universum
werfen» wird; und daß sie mit der Zeit «die gesamte intellektuelle
Weltanschauung, auf der unsere gegenwärtige Zivilisation beruht, verändern
könnte».
Das sind kühne Worte aus der Feder eines Oxforder Philosophieprofessors,
aber ich glaube nicht, daß sie übertrieben sind. In ihnen ist deutlich
die Forderung enthalten, die Parapsychologie und ganz allgemein das Gebiet der
«koordinierten Ereignisse», wie sie von mir bezeichnet wurden, akademisch
respektabel und als Beruf oder Wahlfach für Studenten attraktiv zu machen.
Wenn erst einmal so viele begabte Forscher auf diesem Gebiet arbeiten wie gegenwärtig
auf dem Gebiet des Verhaltens von Ratten, mag ein Durchbruch in Sicht sein.
In Zukunftsromanen wird kein Zweifel daran gelassen, dass eine telepathische
Kommunikation und eine psychokinetische Beeinflussung der Materie in einer nicht
zu fernen Zukunft Selbstverständlichkeit sein wird; und Zukunftsromane
haben sich als erstaunlich zuverlässige Prophetien erwiesen. Ein weiteres
Lieblingsthema dieser Literaturgattung ist die Annahme, dass intelligente
Lebewesen auf anderen Planeten im Universum diese Methoden bereits meisterhaft
beherrschen. Es ist jedoch ebenso möglich, dass wir auch in diesem
speziellen Bereich eine benachteiligte Rasse sind. Der großartige Plan
der Entwicklung zu höheren Formen einer Einheit-in-der-Vielfalt schließt
weder biologische Launen noch pathologische Entwicklungen aus.
Ich glaube nicht, dass das Universum eine Wohlfahrtsinstitution ist, doch
müssen wir darin leben und das Beste daraus machen. Durch die Begrenzung
unserer biologischen Ausstattung sind wir vielleicht dazu verdammt, nur durch
das Schlüsselloch in die Ewigkeit gucken zu dürfen. Aber wir wollen
doch wenigstens die Füllung aus dem Schlüsselloch nehmen, die selbst
unseren beschränkten Blick versperrt.
Aus: Arhur Koestler, „Die Wurzeln des Zufalls“
(S.121-125, 153-155)
© 1972 by Arthur Koestler
Scherz Verlag
Veröffentlichung auf Philos-Website mit freundlicher Erlaubnis der Intercontinental
Literary Agency, London
Ein
Blick durchs Schlüsselloch
Während des Spanischen Bürgerkrieges saß ich 1937 einige Monate
als angeblicher Spion im Gefängnis der Franco-Leute in Sevilla, und mir
drohte die Todesstrafe. Damals hatte ich, in der Einzelhaft, Erlebnisse und
Empfindungen, die mir dem »ozeanischen Gefühl« der Mystiker zu gleichen schienen und die ich später in einem autobiographischen Bericht
zu schildern versuchte. Ich nannte jene Erlebnisse »die Stunden am Fenster«. Der nun folgende, recht zwanglos formulierte Auszug ließe sich als »Credo eines Agnostikers« bezeichnen:
»Die >Stunden am Fenster<, die mit der rationalen Erkenntnis der
Möglichkeiten endlicher Aussagen über das Unendliche begonnen hatten
— und die tatsächlich eine Reihe solcher Aussagen auf einer nicht
rationalen Ebene darstellten — hatten mich mit der unmittelbaren Gewissheit
erfüllt, dass es eine höhere Ordnung der Realität gibt und
dass diese höhere Ordnung allein dem Sein seinen Sinn verleiht. Später
nannte ich das >die Realität der dritten Ordnung<. Die enge Welt
der Sinneswahrnehmungen bildete die erste Ordnung; diese Welt war von einer
begrifflichen umgeben, welche die nicht direkt wahrnehmbaren Phänomene
umfasste, wie Schwerkraft, elektromagnetische Felder und den gekrümmten
Raum. Diese zweite Ordnung der Realität füllte die Lücken der
ersten aus und gab der fragmentarischen Welt der Sinne erst ihre Bedeutung.
Auf analoge Art hüllte die dritte Ordnung der Realität die zweite
ein, durchdrang sie und verlieh ihr Sinn. Sie enthielt okkulte Phänomene,
die man weder auf der sinnlichen noch auf der begrifflichen Ebene verstehen
oder erklären konnte — Meteore, die den gewölbten Himmel der
Primitiven durchkreuzen.
So wie die begriffliche Ordnung die Illusionen und Entstellungen der Sinne bloßlegte,
so zeigte die >dritte Ordnung<, dass Zeit, Raum und Kausalität,
die scheinbare Isolierung, Abgeschlossenheit und raum-zeitliche Begrenzungen des Ichs von der nächst höheren Schicht her gesehen nur optische Täuschungen
waren. Wenn man die Illusionen der ersten Art als wahr unterstellte, dann ertrank
die Sonne jede Nacht im Meer, und ein Splitter im Auge war größer
als der Mond; und betrachtete man die begriffliche Welt fälschlicherweise
als die letzte Realität, wurde die Welt zu einer ebenso absurden, von einem
Idioten oder von idiotischen Elektronen erzählten Geschichte, in der kleine
Kinder von Autos überfahren und kleine andalusische Bauern durch Herz,
Mund oder Augen geschossen wurden, Geschichten ohne Sinn und Verstand. Aber
wie man die Anziehungskraft eines Magneten nicht mit der Haut spüren konnte,
so konnte man auch nicht hoffen, in begrifflicher Form die Natur der letzten
Realität zu erfassen. Es war ein mit Geheimtinte geschriebener Text, und
obwohl man ihn nicht lesen konnte, war das Wissen um die Existenz eines solchen
Textes hinreichend, um die Daseinsform eines Menschen zu ändern und ihm
den Willen beizubringen, seine Handlungen dem neuen Text anzupassen.
Es machte mir Spass, diese Parabel weiter auszuspinnen. Der Kapitän
eines Schiffes begibt sich auf die Fahrt mit einer versiegelten Order in der
Tasche, die er erst auf hoher See öffnen darf. Er wartet ungeduldig auf
diesen Augenblick, der aller Ungewissheit ein Ende machen wird; als es
aber soweit ist und er den Umschlag aufreisst, findet er nur die unsichtbare Geheimschrift, die allen Versuchen einer chemischen Behandlung widersteht. Hie
und da wird ein Wort sichtbar, oder eine Zahl, die einen Meridian bezeichnet;
dann verschwindet alles wieder. Er wird den genauen Wortlaut des Befehls nie
erfahren, auch nicht, ob er ihn ausgeführt hat oder bei seiner Aufgabe
versagte. Aber sein Wissen um den Befehl in seiner Tasche, auch wenn er nicht
entziffert werden kann, lässt ihn anders denken und handeln, als der
Kapitän eines Vergnügungsdampfers oder eines Piratenschiffs handelt.
Ich glaube auch zu wissen, dass Gründer von Religionen, Propheten,
Heilige und Seher in manchen Augenblicken fähig waren, Fragmente des Geheimtextes zu lesen. Später hatten sie ihn dann redigiert, dramatisiert [eine Sache aufregender, schlimmer oder bedeutungsvoller darstellen, als es ihr eigentlich zukommt] und ausgeschmückt,
bis sie selbst nicht mehr sagen konnten, welche seiner Teile authentisch waren.«
Aus: Arhur Koestler, „Der Mensch – Irrläufer
der Evolution“, (S. 329-331)
© 1978 by Arthur Koestler
Gesamtdeutsche Rechte beim Scherz Verlag, Bern
Veröffentlichung auf Philos-Website mit freundlicher Erlaubnis des Scherz
Verlages