Ignatius von Antiochia, auch Theophorus (griech. Gottesträger) genannt (um 35 - vor 117)
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Bischof
von Antiochia, Kirchenvater, Heiliger (Tag
17. 10) und Märtyrer, der
ein Schüler des Johannes gewesen sein
soll. Auf seiner Reise nach Rom (wo er vermutlich
im Tierkampf den Märtyrertod starb) warnte er in sieben Briefen eindringlich vor Irrlehren jeglicher Art und ermahnte die angeschriebenen
Gemeinden zu apostolischer Einheit unter dem Bischof. Die sieben griechischen
Briefe des Ignatius (lat. der
Feurige) von Antiochien sind in deutscher Übersetzung
online in der »Bibliothek
der Kirchenväter« von Gregor
Emmenegger, Departement für Patristik und Kirchengeschichte
an der Universität Fribourg eingestellt. Siehe auch Wikipedia, Heiligenlexikon und Kirchenlexikon |
Zum Gedächtnis
des Märtyrers Ignatius (Extrakt aus
den sieben Briefen)
Nicht daß ich es schon ergriffen
hätte ..., aber ich möchte es ergreifen, nachdem ich doch schon ergriffen
bin. Phil 3, 12
Was uns von diesem altchristlichen
Bekenner als persönliches Zeugnis erhalten ist, verdient um der Geistesglut
willen, von der es beseelt ist, von den »Erben
des Glaubens« erwogen zu werden:
»Meine Urkunde ist Jesus Christus, sein Kreuz, sein Tod, seine Auferstehung
und der durch ihn geweckte Glaube. Darin werde ich Heil finden mit eurem Gebet. —
Anfang des Lebens ist der Glaube, Vollendung ist die Liebe — die beiden,
eins geworden, das ist Gott (in uns); von da strömt
alles, was der Vollendung dient, —
Es gehört zu einem rechten Kämpfer, Strapazen zu leiden und doch zu
siegen. —
Wer Jesu Wort in Wirklichkeit besitzt, dessen Reden ist ein Tun, dessen Schweigen
eine Offenbarung.—
Möget ihr durch eure Eintracht und zusammenstimmende Liebe ein Gesang wie
von ein er Stimme zum Lobpreis des Vaters durch Jesus Christus sein! —
Für die andern (die Ungläubigen) sollt
ihr allzeit beten. Gönnt es ihnen, dass sie durch euer Leben überzeugt
werden! —
Ihr gehört Gott mit eurem ganzen Wesen; auch was ihr leiblich tut, ist
geistig, weil ihr alles in der Gemeinschaft des Geistes mit Jesus Christus tut. —
Tod und Leben, beides liegt vor uns, und jeder wird an seinen Ort gelangen.
Schön ist es, unterzugehen von der Welt zu Gott. Zu ihm soll mein Aufgang
sein.« S.38
Aus: Otto Karrer, Jahrbuch der Seele . Aus der Weisheit der christlichen Jahrhunderte.
Verlag Ars Sacra Josef Müller München