Chimäre oder Schimäre (griechisch Chimeira = Ziege)
Homer schildert in der Ilias die von den Göttern erschaffene Chimäre als ein feuerspeiendes Fabelwesen der griechischen Mythologie, das aus einem Ziegenleib (Mitte), Löwenkopf (vorne) Schlangen- bzw Drachenschwanz (Hinterteil) zusammnengestückelt ist:

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Ilias

Jetzo fragt' er den Gast, und hieß ihn zeigen das Täflein,
Welches ihm sein Eidam, der herrschende Prötos gesendet.
Als er nunmehr vernommen die Todesworte des Eidams;
Hieß er jenen zuerst die ungeheure Chimära
Töten, die göttlicher Art, nicht menschlicher, dort emporwuchs:
Vorn ein Löw', und hinten ein Drach', und Geiß in der Mitte,
Schrecklich umher aushauchend die Macht des lodernden Feuers.
Doch er tötete sie, der unsterblichen Zeichen vertrauend.

Sechster Gesang, 176-183 in der Übersetzung von Johann Heinrich Voss

Im übertragenen Sinn steht daher heutzutage das Wort »Chimäre« für sinnlose Einbildung, Phantasiegebilde, Phantasmagorie, inhaltsleeres Hirngespinst, Irrlicht, Luftschloss, Trugbild, Wahnvorstellung, utopisches Wunschbild etc . . .