Baron Augustin Louis Cauchy (1789 – 1857)

  Französischer Mathematiker, der die Theorie der Funktionen einer komplexen Veränderlichen begründete (»Cauchy-Riemannsche Differentialgleichungen«). Cauchy war ein äußerst talentierter und überaus vielseitiger Mathematiker, der ca. 800 Abhandlungen verfasst hat. Er war Mitbegründer der Strenge der heutigen Infinitesimalrechnung (»Cauchysches Konvergenzkriterium«, »Cauchyscher Integralsatz«, »Cauchysche Integralformel«). Er lieferte Beiträge zur Elastizitätstheorie (»Cauchy-Zahl«) und zur Dispersion des Lichts. Als erster versuchte er eine mathematische Grundlage für die Eigenschaften des Äthers (Lichtäther) herauszufinden. Cauchy war ein überzeugter und entschiedener Bekenner des katholischen Christentums.

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Bekenntnis
Ich bin Christ, d. h. ich glaube an die Gottheit Jesu Christi wie Tycho Brahe, Kopernikus, Descartes, Newton, Fermat, wie Leibniz, Pascal, Grimaldi, Euler, Guldin, Boscowich, Gerdil, wie alle großen Astronomen, alle großen Physiker, alle großen Mathematiker der vergangenen Jahrhunderte . . .

Wenn ich etwas von Gott zu erbitten habe, so ist es das, Er möge das religiöse Gefühl, welches Er in mich gelegt hat, verstärken und befestigen, Er wolle mein Herz mehr und mehr von der Liebe zu den Geschöpfen losreißen und es dafür mit Ihm verbinden, Er möge nie zulassen, dass ich den Glauben verliere, in welchem ich erzogen worden bin; Er wolle mir alle meine Fehler vergeben und mich, nachdem Er mich auf Erden mit Seinen Gnaden überhäuft hat, in Sein himmlisches Erbe, in die Gesellschaft Seiner Heiligen aufnehmen. Ich sehe nichts in allem dem, was mir den Kopf verrücken könnte. Ich fühle im Gegenteil, dass wenn ich die heilige
Gabe des Glaubens verlöre, es dann geschehen würde, dass meine Seele, die nicht mehr wüsste, was sie zu hoffen und zu fürchten hätte, unruhig und ungewiss hinsichtlich der Existenz eines zukünftigen Lebens, umsonst von einem Ding zum andern schwanken würde, ohne in der Zukunft irgend welche Beruhigung zu finden und diese Unruhe der Seele und Unsicherheit der Gedanken ist es, welche manchmal den Lebensüberdruss erzeugt, der bis zum Selbstmord fortschreiten kann . . .
S. 7f.
Aus: Die grössten Geister über die höchsten Fragen. Aussprüche und Charakterzüge erster (nicht-theologischer) Autoritäten des 19. Jahrhunderts. Zusammengestellt von Dr. H. Engel.
Verlag von Carl Hirsch. Konstanz.